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01.03.2022UH Appenzell – Aergera Giffers 3:7 (0:1, 1:1, 2:5)

Aergera-Trainer Kaeser: «Ich bekomme Hühnerhaut, wenn ich daran denke»

Am Sonntag setzte sich Aergera Giffers bei UH Appenzell auch im dritten NLB-Playoff-Halbfinalspiel durch und gewann die Best-of-5-Serie mit 3:0. Trainer Richard Kaeser zeigt sich tief beeindruckt.

In den letzten Jahren musste Aergera Giffers teils bös untendurch. Nun stehen die Freiburgerinnen im Playoff-Final der NLB, wo sie auf Qualifikationssieger Waldkirch-St. Gallen oder Unihockey Basel Regio treffen werden. Im Interview mit den FN blickt Trainer Richard Kaeser auf die Serie gegen Appenzell zurück, sagt, was sein Team aktuell ausmacht, und blickt auf den Final voraus.

Richard Kaeser, dank dem 7:3-Sieg in Appenzell zog Aergera Giffers am Sonntagabend in den NLB-Playoff-Final ein. Wie gross fiel die Feier aus?

So wie es sich gehört, wie ich finde (lacht). Wir haben die lange Carfahrt zurück nach Hause extrem genossen. Auf der einen Seite waren wir alle extrem kaputt, auf der anderen Seite ist es eine riesige Sache, in den Final einzuziehen. Es ist sackstark, das mitzuerleben.

Es heisst immer, der letzte Sieg in einer Playoff-Serie sei der schwierigste…

Ich habe schon im Viertelfinal gesagt, dass jeder Sieg schwierig zu holen ist. Sei es der erste, der zweite oder der dritte. Mit dieser Einstellung sind wir angereist, so wie bereits eine Woche zuvor: mit voller Vorfreude. Wir hatten unsere Erwartungen an den Gegner und wussten, was wir können. So kamen wir in Appenzell an, und so sind wir in die Partie gestartet. Mit dem Ziel, den Match zu gewinnen.

Und dennoch: Konnten die Spielerinnen die Ausgangslage wirklich ausblenden?

Natürlich reagiert jedes Team anders in den Playoffs. Aber für uns hat sich die Sachlage im Vergleich zum Viertelfinal verändert. Dort waren wir plötzlich in der Situation, dass wir endlich wieder einmal eine Serie gewinnen können. Das hat eine extreme Nervosität ausgelöst. Das war im Halbfinal weniger spürbar.

Was beeindruckt Sie momentan besonders bei ihrem Team?

Ich bekomme Hühnerhaut, wenn ich daran denke. Die Mannschaft ruft ihr absolut bestes Niveau ab, wenn es darauf ankommt. Der Steigerungslauf seit dem letzten April ist gewaltig. Damals haben wir damit begonnen, Dinge auszudiskutieren, zu entwickeln und weiterzuverfolgen. Die Frauen ziehen es einfach durch. Im Augenblick kann uns scheinbar nichts aus der Bahn werfen.

Genau dieses Selbstbewusstsein braucht es, um in den Playoffs erfolgreich sein zu können…

Es ist dieser Flow, in dem man sich bewegt. Die Gewissheit, dass man ein Spiel noch wenden kann, wenn man einmal im Rückstand liegt. Auch dann spielt die Mannschaft immer noch mutig mit dem Ball nach vorne. Das ist wirklich sehr beeindruckend.

Noch offen ist, wer der Gegner von Aergera im Playoff-Final ab dem 12. März sein wird. Haben Sie eine Präferenz?

Wir sind ganz entspannt und schauen, wer es wird. Ist es Waldkirch-St. Gallen, wissen wir, dass es ein extrem schwieriger Gegner ist, treffen wir auf Basel, ist es genau das Gleiche. Die Baslerinnen haben den Dritten der Qualifikation eliminiert und fordern nun den Qualifikationssieger extrem. Wir pflegen nun unsere kleinen Playoff-Blessuren und trainieren am Dienstag minim, mit dem Ziel, am Donnerstag wieder fit und erholt zu sein.

Wenn man einmal so weit vorgestossen ist in den NLB-Playoffs, stellt sich die Frage, ob der Aufstieg ein Thema im Club ist (der NLB-Meister spielt gegen den Letztplatzierten der NLA um die Promotion – Red.)?

Zunächst freuen wir uns alle auf den Final. Darauf bereiten wir uns vor. Wir spüren im Club und im ganzen Umfeld eine riesige Unterstützung. Es gibt sehr viele Personen, die sich mit dem Verein identifizieren. Alle geniessen es momentan. Wir haben das verdient.

Frank Stettler, Freiburger Nachrichten vom 1. März 2022.

Playoff-Halbfinal: Hattrick von Aergeras Buri

Aergera Giffers zog am Sonntag mit einem 7:3-Sieg in Appenzell in den Playoff-Final ein. Die Freiburgerinnen hatten bereits die ersten beiden Spiele der Best-of-5-Serie mit 8:2 (auswärts) und 8:7 (in Giffers) gewonnen. Aergera sorgte in Spiel 3 im letzten Abschnitt für die Differenz. Alyssa Buri steuerte drei Treffer zum Finaleinzug bei, Fabienne Aeschbacher zwei.