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14.02.2024Berner Oberland – Aergera 2:4 (1:0,1:0,0:4) / Piranha Chur – Aergera 0:3 (0:2,0:0,0:1)

Aergera Giffers spielt um die Playoffs

Ohne den erkrankten Trainer Richard Kaeser und die verletzten Spielerinnen siegte Aergera Giffers am Wochenende in der Prime League gegen Berner Oberland und Piranha Chur. Damit sind für den Aufsteiger die Playoffs noch möglich.

Was kaum jemand für möglich gehalten hatte, ist Tatsache. Aergera Giffers spielt am Samstag zu Hause gegen die Wizards Bern Burgdorf in der letzten Qualifikationsrunde der Prime League um den Einzug in die Playoffs. Ein Sieg allein reicht allerdings nicht. Die Freiburgerinnen benötigen dazu Schützenhilfe von zumindest einem der beiden unterlegenen Gegner vom Wochenende – Berner Oberland und Piranha Chur –, die gegen Laupen ZH respektive die Red Ants Winterthur siegen müssen.

Kampf gegen Berner Oberland     

Am Samstag trafen die Senslerinnen auswärts auf Unihockey Berner Oberland. Für diverse Spielerinnen war dieses Duell speziell, da sie ihre Juniorinnenzeit bei den Bernerinnen verbrachten. Das Spiel begann erwartungsgemäss mit viel Ballbesitz für BEO. Die beidseits lautstarken Fans trieben ihre Teams an und sorgten schon früh für eine Playoff-reife Stimmung. Dank der guten Blockarbeit in der Defensive und einer hervorragenden Vanessa Aebischer im Tor konnte Aergera den Kasten lange dichthalten und in der Offensive mit ersten Kontern einige Nadelstiche setzen. In der 17. Minute eröffneten die Hausherrinnen mit einem satten Weitschuss das Skore. Im zweiten Drittel mussten die Gäste schon früh eine unglückliche Strafe hinnehmen, überstanden diese jedoch schadlos. BEO drückte aufs Gaspedal und schnürte die Senslerinnen richtiggehend ein, doch Giffers vermochte mit schnell vorgetragenen Kontern zu reagieren und hatte einige Male den Ausgleichstreffer auf dem Stock. In der Folge musste Aergera dann aber den zweiten Treffer hinnehmen.

Der letzte Spielabschnitt war in dieser Saison schon häufiger ein «Aergera-Drittel», und so sollte es auch in diesem Spiel sein, denn nur 59 Sekunden nach Wiederanpfiff luchste Topskorerin Alyssa Buri der hintersten Verteidigerin den Ball ab, zog alleine aufs Tor und traf eiskalt zum Anschlusstreffer. BEO wurde zunehmend nervöser und es schlichen sich immer mehr Eigenfehler ein, die gefährliche Konter für Aergera hervorbrachten. Einer dieser Konter vermochte das Duo Nadja Schüpbach/Samira Inglin in der 48. Minute auszunutzen. BEO nahm sein Timeout, wohl oder übel, um Aergera etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen, doch diese liessen sich davon nicht beirren. In der Folge war es wiederum die Flügelzange Schüpbach/Inglin, die für den erstmaligen Führungstreffer verantwortlich war, diesmal jedoch in umgekehrter Reihenfolge: Ballgewinn Inglin, Querpass, Abschluss, Tor Schüpbach. Nach dem herrlichen Weitschusstor von Edmea Stegmaier zum 4:2 für die Gäste spielten die Bernerinnen vermehrt ohne Torhüterin, scheiterten jedoch an der phänomenal agierenden Aebischer.

Kür in Chur

Tags darauf stand für Aergera die lange Car-Fahrt ins Bündnerland zu Piranha Chur an. Trotz dieses Ausfluges quer durch die Schweiz durfte sich Aergera über zahlreich mitgereiste Fans freuen, die jedes Spiel zu einem Heimspiel machen. Aergera startete genau so ins Spiel, wie es am Vortag aufgehört hatte: mit viel Kampfgeist, solid in der Defensive und einem gefährlichen Konterspiel. Obwohl die Senslerinnen bereits nach knapp drei Minuten ein erstes Mal in Unterzahl agieren mussten, kam keine Nervosität oder Unsicherheit auf. Auch das Duo Schüpbach/Inglin spielte ähnlich wie am Vortag seine Konterstärke aus: Ballgewinn in der Defensive, drei Querpässe, und schon stand das 1:0, erzielt durch Schüpbach, auf der Tafel. Als dann kurz danach auch noch Angela Kohler einen Penalty verwertete, schauten die Churer Hausherrinnen doch etwas verdutzt in die Welt. Chur drückte, Chur hatte mehr Ballbesitz, Chur erspielte sich Chance um Chance, doch Aergera hielt hinten dicht und blockte jeden Schuss. Auch Aebischer konnte ihre starke Form vom Vortag konservieren und parierte alles, was in Richtung Tor kam. Der Rest des Spiels ist schnell erzählt: Piranha Chur versuchte mit allen Mitteln ein Tor zu erzielen, scheiterte jedoch wiederholt. Aebischer krönte ihre Leistung noch mit einem Assist auf Buri, die zum 3:0 ins leere Tor einschob, und Aergera durfte sich über drei Punkte und einen Shutout seiner Torhüterin freuen.

Bericht Frank Stettler, Freiburger Nachrichten vom 13. Februar 2024.