In der NLB der Frauen hat sich Aergera Giffers gegen Lejon Zäziwil denkbar knapp durchgesetzt. Den Siegtreffer schossen die Senslerinnen erst 23 Sekunden vor Schluss.
Nach dem deutlichen Heimsieg gegen Visp vor der Weihnachtspause reiste Aergera Giffers mit breiter Brust und voller Selbstvertrauen ins Emmental, um schwungvoll in das neue Jahr zu starten. Gewarnt vor der offensiven Stärke der Gegnerinnen – Zäziwil hatte vor der Begegnung ganze 20 Tore mehr auf dem Konto – stieg Aergera vorsichtig in die Partie. Defensiv gelang es den Senslerinnen, das Heimteam grösstenteils zu neutralisieren und gefährliche Torchancen gar nicht erst zuzulassen. Und wenn dann doch ein Schuss den Weg auf das Tor fand, blockten entweder die Verteidigerinnen den Ball oder Torhüterin Vanessa Aebischer war auf der Hut. Die Angriffsversuche Aergeras blieben bis zur Spielmitte jedoch eher harmlos.
In der 33. Minute stellte Rückkehrerin Nadja Schüpbach im Powerplay das Visier scharf, traf mit einem überzeugenden Hammer ins hohe Eck zur 1:0-Führung und feierte so ein gelungenes Comeback in den Farben der Freiburgerinnen.
Geduld zahlt sich aus
Mit diesem knappen Vorsprung nahmen beide Teams das spannungsgeladene und emotionale Spiel im dritten Abschnitt wieder auf. Aergera Giffers zeigte nun die nötige Portion Geduld und Cleverness gegen die hoch pressenden Emmentalerinnen. Zunächst stand Stürmerin Aline Haussener im Slot goldrichtig, um zum 2:0 einzuschieben, ehe Francine Riedo nach einem Energieanfall und einem sehenswerten Tor das Heimteam zum Verzweifeln brachte.
Mit dem nun aufflammenden Kampfgeist der bissigen Zäziwiler Löwinnen kam Richard Kaesers Team nicht wirklich zurecht. Aergera verlor teilweise die Balance, machte sich mit Eigenfehlern das Leben selbst schwer und fand gegen das druckvolle Spiel des Heimteams plötzlich kein Rezept mehr.
Das nutzte Lejon Zäziwil gnadenlos zu seinen Gunsten aus und stellte das Resultat innerhalb von fünf Minuten auf 3:3. Beflügelt von dieser beeindruckenden Aufholjagd, hatten die Zäziwilerinnen nun deutlich Oberwasser. Und doch – ob Schicksal oder Glück –, den allerletzten Angriff konnte Aergeras Schüpbach unterbinden, zur mitlaufenden Aeschbacher passen, die mit ihrem präzisen Schuss 23 Sekunden vor der Schlusssirene tatsächlich zum entscheidenden 4:3 traf.
Unheimliche Siegesserie in Konolfingen
Um das erfolgreiche Wochenende von Aergera Giffers abschliessend zu würdigen und aufzuzeigen, wie wohl sich die Senslerinnen auf fremdem Terrain in Konolfingen fühlen, lohnt sich ein Blick in die Statistik: Die letzte Niederlage im Emmental musste Aergera im Oktober 2019 – notabene noch vor der Coronazeit – hinnehmen. Nun gilt es abzuwarten, wie die Saison weiter verläuft. Womöglich duellieren sich die beiden Teams dann auch noch in einer packenden und engen Playoff-Serie.
Bericht Freiburger Nachrichten vom 14. Januar 2025
UH Lejon Zäziwil - Aergera Giffers 3:4 (0:0, 0:1, 3:3)
SLM-Arena, Konolfingen. – 137 Zuschauer. – SR Ritz/Studer.
Tore: 33. N. Schüpbach (F. Aeschbacher) 0:1. 45. A. Haussener (M. Klopfenstein) 0:2. 47. F. Riedo (E. Stegmaier) 0:3. 50. A. Reber (J. Zwahlen) 1:3. 51. S. Duner (L. Quattrini) 2:3. 55. S. Dominguez (J. Zwahlen) 3:3. 60. F. Aeschbacher (N. Schüpbach) 3:4.