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13.03.2024FB Riders DBR – Aergera Giffers 7:2 (2:0,2:1,3:1) / Aergera Giffers – FB Riders DBR 7:10 (4:2,0:2,3:6)

Aergera Giffers unter Zugzwang

Aergera Giffers musste sich in der Playout-Serie (Best of 7) gegen die FB Riders Dürnten-Bubikon-Rüti gleich zwei weitere Male geschlagen geben und liegt mit 0:3 zurück. Damit droht Aergera der Gang in die Auf-/Abstiegsrunde NLB/Prime League.

In der Playout-Serie gegen die Floorball Riders Dürnten-Bubikon-Rüti ist Aergera bös in Rücklage. Nach dem missglückten Start in die Serie in der vorletzten Woche mussten sich die Giffersnerinnen auch am Samstag auswärts in Rüti ZH mit 2:7 geschlagen geben. Am Sonntag im Heimspiel schien es zuerst, als ob der Wind endlich gedreht hätte. Am Ende verlor Aergera aber auch Spiel 3 noch mit 7:10. «Ich glaube, unser erstes Drittel am Sonntag war über die ganze Saison gesehen eines der besten», zog Livia Gross, die als beste Spielerin ausgezeichnet wurde, nach dem Spiel Bilanz. Zwar waren es wie schon am Samstag die Riders, die in der zweiten Spielminute das Skore eröffneten, die Reaktion darauf war jedoch eine ganz andere. Während die Giffersnerinnen am Samstag bis zur 30. Minute haderten, ehe sie den ersten Treffer verbuchen konnten, brauchten sie zu Hause nur eine knappe Spielminute für die richtige Antwort. Samira Inglin setzte sich zielstrebig im Gerangel vor dem gegnerischen Tor durch und wurde mit dem Ausgleichstreffer belohnt. Das Tempo der Partie war von Anfang an hoch, und Aergera konnte im Gegensatz zum Vortag viel mehr aktiv ins Spielgeschehen eingreifen. Die Offensivarbeit der Freiburgerinnen trug Früchte: Nadja Schüpbach wurde von Lea Bertolotti bedient und netzte zum 2:1-Führungstreffer der Senslerinnen ein.

Vorsprung für Giffers

Verteidigerin Laura Raetzo spielte wenig später einen schönen weiten Ball, eine Gegenspielerin lenkte ihn ins eigene Tor ab, und so stand es 3:1 für das Team von Richard Kaeser. Für einmal schien in dieser Serie alles für Aergera zu laufen: Mit schnellen Pässen, gutem Laufspiel und viel Kampfgeist lag die Partie in den Händen des Heimteams. Die Riders hatten derweil ihre liebe Mühe mit der schnellen, körperlich harten und vor allem emotional aufgeladenen Partie. Als Angela Kohler ihre Aufgabe als Penaltyschützin zielsicher wie immer erledigte und die Halle erneut zum Jubeln brachte, schien Aergera endgültig auf Siegkurs. Aber noch vor der ersten Drittelspause meldeten sich die Riders mit einem Freistosstreffer zurück. Celine Heeb verkürzte kurz nach Beginn des zweiten Drittels auf 3:4, der Ausgleichstreffer folgte nach einem kapitalen Fehler der Giffersnerinnen. Das Momentum kippte aufseiten der Riders. Die Gäste aus dem Zürcher Oberland hatten den Ball vermehrt unter Kontrolle, während die Senslerinnen kaum mehr zur Spielgestaltung beitrugen und stattdessen nur noch reagierten.

Schlagabtausch nach der Pause

Nach dem schwachen Mitteldrittel startete Giffers aber wieder wacher aus der Pause. Inglin erzielte den neuerlichen Führungstreffer. Doch die Antwort liess nicht lange auf sich warten. Die brandgefährliche Topskorerin der Riders, Annina Faisst, nutzte ein zu langsames Reagieren der Giffersnerinnen eiskalt aus und erzielte Backhand den Ausgleich. Nur eine Minute später zog Faisst erneut vors Giffersner Tor, verlor jedoch den Ball, bevor sie Torhüterin Vanessa Aebischer gefährlich werden konnte. Ihre Mitspielerin Lena Fleischlin war jedoch zur richtigen Zeit am richtigen Ort, schnappte sich den freiliegenden Ball und beförderte ihn abgeklärt ins Giffersner Tor. Auch beim 7:5 hatte die Verteidigung des Heimteams den Gästen kaum etwas entgegenzusetzen.

 

«Müssen an uns glauben»

Aergera versuchte, mit einer sechsten Feldspielerin zu reagieren, musste jedoch wegen der aufkommenden Hektik zuerst noch zwei weitere Gegentreffer hinnehmen, bevor sich das Vorhaben in der 58. Minute doch noch erfolgreich zeigte. Die beiden Treffer des Duos Inglin/Schüpbach kamen jedoch zu spät, um die Partie noch zu wenden. Die Riders haben sich in der Best-of-Seven-Serie somit den ersten Matchball erspielt. «Natürlich ist es bitter, dass wir wieder verloren haben», sagte Gross. Im Vergleich zur Partie am Samstag seien Kampfgeist und Siegeswille jedoch schon viel mehr da gewesen. «Wir haben im ersten Drittel super gekämpft, dann haben wir aber nachgelassen.» Jetzt sei es besonders wichtig, die guten Dinge aus diesem Spiel mitzunehmen. «Wir wissen, dass wir Tore schiessen können. Jetzt müssen wir einfach weiter an unser Team glauben und dann gelingt es uns, diese Serie noch herumzureissen», zeigte sich Gross überzeugt. Andernfalls droht der Gang in die Auf-/Abstiegsrunde gegen den NLB-Meister. Der könnte Waldkirch-St.Gallen heissen, auf dessen Kosten Aergera im letzten Frühling den Aufstieg in die höchste Spielklasse geschafft hatte.

Bericht Lena Brügger, Freiburger Nachrichten vom 12. März 2024.