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12.03.2019Ärgera gibt Vorteil gleich wieder her

Ärgera gibt Vorteil gleich wieder her

In den NLA-Playouts hat das Frauenteam von Unihockey Ärgera Giffers das zweite Spiel der Best-of-5-Serie gegen Frauenfeld im Penaltyschiessen verloren. Der im ersten Spiel erkämpfte Heimvorteil ist somit wieder weg.
 

Gleich mit 6:1 hatte Ärgera Giffers am Wochenende zuvor das erste Spiel der Playout-Serie auswärts gegen Frauenfeld gewonnen und somit den Heimvorteil auf seine Seite geholt. Die Gelegenheit war für Ärgera Giffers im Heimspiel am Samstag also da, sich mit einem zweiten Sieg in eine hervorragende Ausgangslage zu bringen, um den vorzeitigen Ligaerhalt sicherzustellen.

So einfach, wie es das erste Resultat erscheinen liess, war es dann aber auch zum Auftakt der Partie am Samstag nicht. Frauenfeld zeigte sich als hartnäckiger Gegner und startete etwas besser ins Spiel, das 0:1 nach fünf Minuten war die logische Folge. Doch auch Ärgera musste sich nicht verstecken und hatte die eine oder andere gute Möglichkeit. Es dauerte aber mehr als zehn Minuten, bis endlich der Ausgleich fiel. Bei einem Gestocher im gegnerischen Slot behielt die knapp 20-jährige Jana Kolly die Übersicht und netzte zu ihrem ersten Treffer in der höchsten Spielklasse ein.

Ärgera bleibt hartnäckig

Es waren wiederum die Frauenfelderinnen, die zu Beginn des zweiten Abschnitts etwas mehr vom Spiel hatten und erneut in Führung gingen. Ärgera liess sich aber auch dieses Mal nicht verunsichern und zeigte sich deutlich aktiver und druckvoller als noch zuvor. Ein Direktschuss von Eliane Ganz im Powerplay führte dann auch zum verdienten Ausgleich (28.). Die Partie blieb auch in der Folge hart umkämpft, Ärgera hielt aber den körperlich starken Ostschweizerinnen weiterhin stand.

Wie bereits in den Abschnitten zuvor startete Frauenfeld auch in den (vorläufig) letzten Spielabschnitt besser und schoss erneut ein frühes Tor. Die Senslerinnen schafften es lange Zeit nicht, ihre Möglichkeiten in Tore umzumünzen. Trainer Jan Jungo nahm bereits sieben Minuten vor Schluss sein Timeout, um seinen Spielerinnen noch einmal Mut zuzusprechen. Tatsächlich gelang Captain Lea Bertolotti durch einen schönen Weitschuss nur wenig später der viel umjubelte Ausgleich.

Nervenkitzel pur

Die Stimmung in der Halle war nun eines NLA-Spiels würdig, und auch die letzten Minuten des Spiels hatten es spannungsmässig in sich. Die Dramatik fand dann ihren Höhepunkt 45 Sekunden vor Schluss, als die Defensivverteidigerin Nadine Dietrich bei einem Vorstoss in die gegnerische Hälfte ihren Schuss von der Torhüterin und auch noch von der Querlatte abgewehrt sah.

So kam es zur Verlängerung, und obwohl Ärgera hier mehr vom Spiel hatte, wollte kein weiterer Treffer gelingen. Weil auch Frauenfeld zum Teil beste Chancen ungenutzt liess, musste das Penaltyschiessen entscheiden. Beim Heimteam reüssierte einzig Lea Bertolotti, und weil sich die Thurgauer Spielerinnen etwas abgeklärter zeigten, holten sie sich den unter dem Strich nicht unverdienten Sieg – und damit auch den Heimvorteil in dieser Serie wieder zurück.

«Hätte lieber gewonnen»

Die junge Senslerin Jana Kolly wurde am Ende zur besten Spielerin ihres Teams gewählt. Es sei zwar schön, erstmals in der NLA getroffen zu haben, «aber ich hätte lieber auch noch gewonnen dazu», so Kolly nach dem Spiel. «Wir waren vielleicht etwas zu nervös während des Spiels, es war allgemein etwas hektisch. Das Penaltyschiessen war dann wie immer eine Lotterie.» Das körperbetonte Spiel des Gegners mache ihr nichts aus. «Ich mag das, das macht doch das Spiel interessant.»

Ärgera hat am Sonntag auswärts die Gelegenheit, die Serie wieder in die richtige Richtung zu lenken.

Telegramm

Ärgera - Frauenfeld 3:4 n.P. (1:1, 1:1, 1:1, 0:0)

Sporthalle Giffers-Tentlingen, Giffers. 167 Zuschauer. SR Keel/Siegfried.

Tore: 5. C. Kuhn 0:1. 17. J. Kolly (L. Bertolotti) 1:1. 23. S. Fitzi (S. Adank) 1:2. 28. E. Ganz (F. Walther) 2:2. 45. C. Kuhn (S. Fitzi) 2:3. 55. L. Bertolotti (E. Ganz) 3:3.

Penaltyschiessen: S. Fitzi trifft 0:1. F. Walther verschiesst. S. Adank verschiesst. L. Bertolotti trifft 1:1. C. Kuhn trifft 1:2. E. Ganz verschiesst. A. Ressnig trifft 1:3. J. Kolly verschiesst.

Stand Serie (best of 5): 1:1

Bericht Freiburger Nachrichten 11.03.2019 Etienne Raemy